99designs: Wie gut funktioniert der Entwurf eines Logos?

Nachdem wir das zurückliegende Geschäftsjahr revue passieren lassen haben, ist der Blick nach vorne gerichtet. Ein Aspekt der mir dabei wichtig ist, ist eine deutliche Kommunikation unserer Mission, den digitalen Wandel voranzutreiben, dabei Ordnung zu erhalten und zu schaffen. Der Firmenname ditemis steht für digital Themis, die Überführung der Symbolik der griechischen Göttin der Ordnung in das digitale Zeitalter.

Für diese Mission sind wir mit einem frei verwendbaren Logo von der Plattform openclipart gestartet. Nach einem Jahr Geschäftsbetrieb und dem Ausblick auf weitere Produkt- und Projektentwicklungen wollte ich den ersten Schritt zum Aufbau der Marke ditemis anstoßen. Dazu haben wir einen Wettbewerb zum Logoentwurf bei 99designs gestartet.

Was bekommt man bei 99designs für 249€?

Mit dem finalen Logo bin ich sehr zufrieden. Es repräsentiert die Göttin Themis und wirkt dabei digital genug, um die Mission zu verkörpern.

Das Resultat des Designwettbewerbs von 99designs für das neue Logo der ditemis

Der Wettbewerb ist aus meiner Sicht definitiv sein Geld wert. Dabei haben wir die Einstiegsvariante mit 249€ gewählt. Das Resultat ist eine Vektorgrafik die sich einfach anpassen lässt und man erhält die vollen Rechte am Bild. Es gibt allerdings einige Punkte zu beachten:

• Aus über 100 Designs waren nur ca. 20 brauchbar.
  • Das alte Logo wurde sehr häufig nur leicht modifiziert wiederverwendet.
  • Die Beschreibung zu unseren Vorlieben, den Stil und das Resultat, was wir erreichen wollten, wurde entweder gar nicht gelesen oder nicht verstanden.
  • Der übliche Tenor bei den Designern scheint zu sein: "Hauptsache irgendwas abgeliefert".
• Die Designer stammen typischerweise aus Indonesien mit eher schlechten Englischkenntnissen.
• Es lassen sich einige sehr gute Designer identifizieren, die auch gerne neue Revisionen zeigen und die Kommentare sehr gut umsetzen. Das ist ein erstes Kriterium, ob man mit einem Designer weiterarbeiten sollte.
• Für 249€ erhält man eine hohe Vielfalt an Designs und damit Inspiration.
• Einige der verwendeten Grafiken wurden aus dem Internet "geklaut". Hier lässt sich häufig erkennen, dass keine Vektorgrafik vorhanden ist und durchaus auch bestehende Rechte verletzt werden können.
  • Die Google Rückwärtssuche hilft bei der Identifizierung von Bildern, die von den Designern nicht selbst erstellt oder nur leicht modifiziert wurden.
• In den ersten Tagen gab es nur zähe Rückmeldung. Gegen Ende des Wettbewerbs wurde die Teilnahme deutlich stärker.
  • Nachdem vielversprechende Designs vorlagen haben wir während des Wettbewerbs die Zahlung zugesichert und damit die Geld-zurück-Garantie verloren. Dieser Schritt hat viele neue Designer angelockt. Diese Option haben wir zu spät wahrgenommen.
• Für eine Umfrage zur Bewertung der vorhandenen Designs lassen sich nur 8 auswählen. Andererseits würde eine Umfrage mit mehr als 8 Designs vermutlich die Bewerter abschrecken oder zu nicht repräsentativen Ergebnissen führen.

Der Wettbewerb ist sicherlich kein Selbstläufer. Man investiert viel Zeit, bekommt dafür aber auch viel zurück. Uns hat der Wettbewerb definitiv geholfen das richtige Logo und einen zuverlässigen Designer für zukünftige Aufgaben zu finden.

Abschließend sei noch gesagt, dass diese Wettbewerb-Variante ein sehr hohes Risiko für alle Designer bedeutet. Es werden Entwürfe gemacht und Arbeitszeit investiert, die später mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht bezahlt werden. Selbst mit der Zusicherung der Zahlung werden am Ende nur ein oder zwei Designer bezahlt. Man lässt also viele Leute arbeiten und wählt sich zum Schluss das Beste aus. Für den Auftraggeber ist das klasse, für die Auftragnehmer eher nicht. In Zukunft werde ich daher vermutlich direkt mit Designern zusammenarbeiten die ein solides Portfolio vorweisen können.